Traumreise durch Südengland - April 2011 - Teil 2

Ostermontag, 25.04.2011 Weymouth – Lyme Regis – Seaton – Sidmouth – Exmouth – Dawlish

  40567 km       Chickerell, 25.04.2011; 09:00       kühl und sonnig
Weymouth – Lyme Regis – Seaton – Sidmouth – Exmouth – Dawlish, 135km
Unsere Reise führt uns heute nach Lyme Regis. Unterwegs machen wir einen Stopp in West Bay, eine kleine Ortschaft, knapp 4 Kilometer von Bridport. Hier besichtigen wir den kleinen Hafen, die Seebrücke und den Strand.
Lyme Regis liegt zwischen Dorset und Devon und wird auch die Perle von Dorset genannt. Lyme Regis gehört zur Jurassic Coast und ist auch für die in den Klippen gefundenen Fossilien bekannt. Wir finden einen Platz für unser Wohnmobil auf einem Busparkplatz und spazieren durch das Städtchen wo wir uns in einem Fossilienshop einen Ammonit kaufen. Am Strand essen wir ein Sandwich und geniessen die Sonne.
  40636 km       Sidmouth, 25.04.2011; 15:15       35.08Lt.       £ 50.13 | (£ 1.429Lt /Fr. 2.215)
Wir fahren weiter über Seaton, Sidmouth, Exmouth nach Dawlisch wo wir auf dem Campingplatz Lady’s Mile übernachten. Der Platz ist sehr schön, mit Pool und Hallenbad.
  CP Camping Lady’s Mile, Dawlisch       £ 18.00 / Nacht       inklusiv     V+E  vorhanden

Dienstag, 26.04.2011 Dawlish – Teignmouth – Torquay – Cockington Court – Paignton

  40684 km       Dawlish, 26.04.2011; 09:00       schön und warm
Dawlish – Teignmouth – Torquay – Cockington Court – Paignton, 29km
Auf unserem Weg nach Paignton machen wir einen ersten Zwischenstopp in Teignmouth. Teignmouth ist an der 'Englischen Riviera' gelegen. Wir finden einen Parkplatz auf dem Carparkplatz und fahren mit dem Doppeldeckerbus in die Stadt wo wir mit dem Touristenbähnchen eine Sightseeing-Tour machen. Dann fahren wir weiter nach Torquay.
Torquay ist ebenfalls an der 'Englischen Riviera' gelegen. In dieser Region ist es weder regnerisch noch öfters kalt und da es nur selten einen mässigen Frost gibt sieht man hier auch viele Palmen, man könnte meinen man befinde sich an der Südküste Frankreichs. Im Coffeeshop Tudo Rose probieren wir zum ersten Mal die regionale Spezialität 'Devon Cream Tea'. Das ist eine kleine Mahlzeit, bestehend aus English Tea, Scones (Gebäck), Clotted cream (dicker Rahm) und Erdbeerkonfitüre – ein Traum! Die noch warmen Scones werden halbiert und zuerst mit Konfitüre und erst dann mit Clotted cream bestrichen. Nach diesem wahrlich nahrhaften Genuss fahren wir weiter nach Cockington.
Cockington ist ein malerisches Dörflein mit alten Häusern und wird oft als das hübscheste Dorf Englands angepriesen. Dank den freundlichen Engländern welche für uns umparken, können wir auf dem Parkplatz parkieren, müssen dazu jedoch beim Ausgang reinfahren.
Neben dem Besuch des Rose Cottage, mit life Pianomusik, schlendern wir noch im Cockington Park herum, das uns an unseren Hausberg, den Gurten, erinnert. Nun geht es weiter nach Paignton, wo wir den Pier besichtigen wollen. Unser Navi und mein untrügliches Gespür für das Ausserordentliche führen uns wieder einmal in ein hübsches enges Strässchen ohne Ausweichmöglichkeiten und prompt kommt auch ein Fahrzeug entgegen. Die grosse Ausnahme ist, dass der nicht rückwärts zur nächsten Ausweichstelle fahren will. Die Autofahrer, die hinter uns gefahren sind, überzeugen ihn aber, dass es besser ist wenn er zurückfährt und so wird es auch gemacht. Paignton ist für uns eine Enttäuschung. Auf dem Pier gibt es nichts anderes als Spielhallen und dasselbe in der Stadt – einfach grässlich. Nachdem wir uns noch einen Toaster gekauft haben, fahren wir auf den Campingplatz Beverley Holidays. Die Sanitäranlagen sind sauber und das Wasser ist nicht zu heiss zum Duschen. Das Wetter wird nun kühler und windiger und in der Nacht regnet es zum ersten Mal auf dieser Reise.
  CP Camping Beverley Holidays, Paignton       £ 14.60 / Nacht       inklusiv     V+E  vorhanden

Mittwoch, 27.04.2011 Paignton – Brixham – Coleton Fishacre – Dartmouth – Castles of Devon – Slapton

  40736 km       Paignton, 27.04.2011; 09:00       sonnig und windig
Route: Paignton – Brixham – Kingswear – Dartmouth – Devon – Slapton, 154km
Obwohl es in der Nacht regnete, scheint am Morgen wieder die Sonne, aber es ist nicht mehr so warm wie vorher. Wir fahren nach Brixham, das bekannt für seinen Fischereihafen ist. Dort parkieren wir auf dem Busparkplatz und besichtigen die Kleinstadt.
Unser Weg nach Kingswear führt uns wiederum auf schmalen Strassen durch wunderschöne Landschaften. Die englischen Autofahrer sind sehr freundlich und zuvorkommend - das wird uns immer wieder bewusst, wenn wir auf Gegenverkehr treffen. In der Regel geben uns die Fahrer schon von weitem zu erkennen, dass sie zurückfahren. Auf unserer ganzen Reise ist es nur zweimal vorgekommen, dass der Fahrer des entgegenkommenden Autos sich etwas gesträubt hatte. Beim Coleton Fishacre angekommen, sind wir überwältigt von der Pracht die uns hier erwartet.
Der Bau von Coleton Fishacre wurde in den 20er Jahren von Rupert D’Oyly Carte in Auftrag gegeben. Bei einer Bootsfahrt mit seiner Frau entdeckten sie dieses Grundstück. Die sanft zum Meer abfallende Landschaft überzeugte das Paar, hier das perfekte Terrain gefunden zu haben um sich hier ein Haus zu bauen und einen Garten anzulegen. Interessant ist, dass sie sechs Gärtner beschäftigten, um den Garten zu pflegen, jedoch nur vier Angestellte die sich um den Haushalt kümmerten.
Nach dem nun schon obligaten Afternoon Tea machen wir uns auf den Weg nach Dartmouth - Devon. Diese Strecke bietet uns wieder viele unvorhergesehene Erlebnisse.
Nach dem Verlassen der Fähre erwartet uns eine Umleitung und dies nötigt uns zu einer Spitzkehre mit mehrmaligem Zurücksetzen. Nach ein paar hundert Meter sehen wir die Tafel, welche anzeigt, dass Fahrzeuge über 2t hier nicht mehr weiterfahren dürfen – Oh je, wir sind aber 4,5t, das ist schon etwas heftig. Dummerweise gibt es keine Möglichkeit, um zu wenden und rückwärts fahren geht auch nicht, da sich schon eine Kolonne hinter uns gebildet hat – ja, und Gegenverkehr hat es auch noch! Wir fahren also weiter. Ich kann ein entgegenkommendes Auto stoppen und fragen ob auf dem Weg eine Brücke komme. Dies sei nicht der Fall, also fahren wir nun schon etwas ruhiger weiter. Zum Glück trennen sich die Fahrspuren und wir haben keinen Gegenverkehr mehr, aber es wird noch etwas enger. Dann sehen wir 2 Strassenbaufahrzeuge vor uns die den Weg blockieren. Der Chauffeur sagt, dass sie noch etwa 10 Minuten benötigen und dann weiter fahren würden. Uns ist das recht und wir sind froh, dass wir dann dem Lastwagen folgen können, der ist ja sicher auch über 2t.

Die Suche nach dem Parkplatz von English Heritage und dem Dartmouth Castle gestaltet sich auch schwierig, denn das Navi scheint den Punkt nicht zu kennen und wir fahren durch viele enge Strassen, ohne zu wissen wo wir sind und wo wir hinfahren sollten. Irgendwann ist die Strasse zu Ende und ich stelle das Wohnmobil auf den Wendeplatz und inspiziere die Umgebung. Ja da schau her, welche Überraschung, wir sind beim Dartmouth Castle. Wir parkieren am Strassenrand und können endlich mit der Besichtigung beginnen. Wir müssen uns aber etwas beeilen da es schon fast 17Uhr ist.
Mit dem Bau von Dartmouth Castle wurde 1388 begonnen und ca. 1488 wurde der Kanonen-Turm gebaut. Zusammen mit dem gegenüberliegenden Kingswear Castle konnte der Hafen gegen Eindringlinge geschützt werden. Zwischen den beiden Burgen wurde eine Kette gelegt, welche bei Gefahr gehoben werden konnte und so eindringende Schiffe an der Weiterfahrt hinderte und sie so zu einem einfachen Ziel für die Kanonen auf der Burg machte.
Unsere abenteuerliche Fahrt durch enge Strassen geht nach der Besichtigung weiter. Wir fahren nach Slapton. Über einen Teil der Strecke können wir einem Bus folgen und das macht das Fahren für uns etwas einfacher. Seine Bremslichter machen uns auf Gefahren aufmerksam, und wo der durchpasst, passt es für uns auch. Wir fahren durch eine schöne Gegend und kriegen einen Platz mit Meersicht auf dem Campingplatz Slapton Sands.
Am Abend spazieren wir ins Dorf und gehen wieder einmal in einen Pub, um ein Guinness zu geniessen.
  CP Camping Slapton Sands, Slapton       £ 23.65 / Nacht       inklusiv     V+E  vorhanden

Donnerstag, 28.04.2011 Slapton – Salcombe – Plymouth – St. Martins

  40781 km       Slapton, 28.04.2011; 09:00       sonnig, windig, kühl
Slapton – Salcombe – Plymouth – St. Martins, 94km
Wir stellen den Wecker um 5 Uhr, denn ich will hier den Sonnenaufgang sehen und fotografieren. Die Lage des Campingplatzes scheint dazu ideal zu sein.
Unterwegs nach Salcombe machen wir noch eine kurze Pause an der Küste, um Steine zu sammeln. Es weht ein starker Wind und so ist der Aufenthalt an der Küste von kurzer Dauer. Einmal mehr geniessen wir eine Fahrt durch die herrliche Landschaft.
Um nach Salcombe zu gelangen müssen wir noch einige Haarnadelkurven bewältigen und dies geht nur mit einigem Manövrieren da die Kurven nicht in einem Stück durchfahren werden können. Am Ende erwartet uns aber ein bildschöner Strand.
Unser Ziel ist der exotische Küstengarten Overbecks. Die Wegbeschreibung von National Trust ist wie folgt: Overbecks is situated along a beautiful road that winds up along this panoramic stretch of coast. Please note this is a country lane which is very narrow in places. Dass die Strassen hier eng sind, daran haben wir uns schon gewöhnt und das kann uns nicht mehr abschrecken. Blöd nur, dass der Weg auch noch so steil ist und enge Kurven aufweist. Bei der zweiten Kurve müssen wir wegen einem entgegenkommenden Auto abbremsen und dann ist Schluss. Das ist der Nachteil des Dreiachsers mit Vorderradantrieb – ich kann nicht mehr anfahren und muss rückwärts den Berg hinunter. Diese Erfahrung haben wir auf unserer Reise jetzt schon einige Male gemacht – solche Steigungen wie hier in England sieht man sonst aber auch selten. Wir parkieren auf dem Parkplatz beim Strand und gehen zu Fuss zu Overbecks. Otto Christop Joseph Gerhardt Ludwig Overbeck (1860–1937) hat offensichtlich alles gesammelt was ihm begegnete und das Haus ist voll von dem Resultat seiner Sammelleidenschaft. Die Gartenanlage finden wir nicht so besonders interessant.
Nach diesem Fussmarsch fahren wir wiederum durch die bezaubernde Country Side nach Plymouth (Devon) wo wir einen Mc Donalds aufsuchen, um unsere Mails zu erledigen. Da wir wieder einmal in einer grösseren Stadt sind, durchstreifen wir das riesige Einkaufszentrum mit vielen verschiedenen Geschäften. Im mothercare kaufen wir Kleider für unser zukünftiges Enkelkind und im Sainsbury kaufen wir Lebensmittel und eine kleine Gartenschaufel, denn ich will noch Bluebells ausgraben für unseren Garten. Die Blumenzwiebeln kann man erst im Herbst wieder kaufen. Eine englische Fahne kaufen wir auch noch, damit wir für The Royal Wedding bereit sind.
Nach der Einkaufstour wollen wir jetzt einen Campingplatz ansteuern. Dabei müssen wir wieder einmal durch schmale Strassen fahren da ich an einer Steigung wegen Gegenverkehr abbremsen muss und dann nicht mehr weiterkomme. So nehme ich die nächste noch mögliche Option (nach links hinunter) und habe dann auch keine Ahnung mehr wo wir sind. Wir finden aber trotzdem den Campingplatz Tregoad Park in St. Martins.Wir essen im Pub Hähnchen mit Reis und gönnen uns ein Guinness.
  CP Camping Tregoad Park, St. Martins       £ 19.00 / Nacht       inklusiv     V+E  vorhanden

zum Teil 3

0 Kommentare

Wir freuen uns über deine Kommentare zu diesem Reisebericht.